Medikamente zur intravitrealen Injektion

Steroide (z.B. Triamcinolon®)

Steroide liegen meist in kristalliner Form vor. Sie wirken gefässabdichtend, abschwellend und entzündungshemmend.

r-TPA

Wenn z. B. infolge einer feuchten Makuladegeneration eine größere Blutung unter der Netzhaut auftritt, so kann sich diese Blutung von alleine nicht komplett resorbieren. Das Sehen verschlechtert sich massiv. Deshalb versucht man bei solchen Blutungen durch die Eingabe von r-TPA (recombinant-Tissue Plasminogen Activator) die Blutung zu verdünnen, sodass die Stelle des schärfsten Sehens wieder frei ist. Zusätzlich wird meist ein Gas in das Auge eingegeben, um die Blutung in den Randbereich der Makula zu drücken.

VEGF-Inhibitoren (z.B.: Avastin®, Lucentis®, Macugen®)

Avastin® (Bevacizumab) ist ein Medikament aus einer völlig neuen Substanzklasse. Es besteht aus Antikörpern, die gegen spezielle Proteine im Körper wirken, welche für die Ausbildung krankhafter neuer Blutgefäße bei bestimmten Erkrankungen verantwortlich sind. Diese Proteine werden als vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren (= VEGF) bezeichnet.

Avastin® hat nur eine Aufgabe: diese schädlichen Wachstumsfaktoren unschädlich zu machen. Es wirkt also, anders als z.B. Triamcinolon®, hochspezifisch.

Ursprünglich wurde Avastin® für die Krebstherapie entwickelt, da auch bösartige Tumore solche Wachstumsfaktoren bilden. Avastin® wird bereits höchst erfolgreich zur Behandlung von bestimmten Darmtumoren eingesetzt.

Die Wachstumsfaktoren VEGF treten jedoch auch bei Gefäßerkrankungen am Auge auf, z.B. bei der feuchten Maculadegeneration, der diabetischen Retinopathie und bei Gefäßverschlüssen. In allen Fällen bedrohen die neu gebildeten Gefäße das Sehen, weil sie undicht sind oder/und zu Blutungen führen. Es ist daher sinnvoll, VEGF-Hemmer auch bei diesen Erkrankungen einzusetzen.

Ranibizumab (Handelsname Lucentis®; Hersteller Novartis) ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung der feuchten (exsudativen) altersbezogenen Makuladegeneration (AMD) sowie einer beeinträchtigten Sehschärfe im Zusammenhang mit einem diabetischen Makulaödem oder einem Makulaödem nach Venenverschlüssen (Thrombosen) angezeigt ist.

Ranibizumab ist ein humanisiertes, rekombinantes monoklonales Antikörperfragment (Fab) und hemmt den „VascularEndothelial Growth Factor“ (VEGF-A), ein Protein, das bei der Ausbildung kleiner Blutgefäße (Angiogenese) ein Rolle spielt.

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