Behandlung



Werden glaukomtypische Schäden am Sehnerven festgestellt, muss eine dauerhafte Augeninnendrucksenkung erfolgen. Eine Schädigung des Sehnerven entsteht in der Regel bei chronischer Überschreitung eines kritischen Augeninnendruckes, einer Minderversorgung mit Nährstoffen (gestörte Durchblutung), Neurodegeneration und / oder erhöhtem oxidativem Stress. Der kritische Augeninnendruck ist individuell unterschiedlich und muss im Krankheitsverlauf durch engmaschige Kontrollen erst individuell gefunden und durch eine angemessene Behandlung möglichst dauerhaft unterschritten werden. Ergänzend sind die Durchblutung des Sehnervs zu optimieren, Begleiterkrankungen einzustellen (internistische Mitbehandlung), neurodegenerative Komponenten zu ermitteln und den oxidativen Stress zu reduzieren. Therapieziel ist das Verhindern eines Fortschreitens der Erkrankung, bereits aufgetretene Schäden (Gesichtsfelddefekte) können nicht wieder rückgängig gemacht werden.

Die Behandlung beginnt mit Augentropfen (Wirkstoffe: Beta-Blocker, Cholinergika, Alpha-Sympathomimetika, Carboanhydrasehemmstoffe, Prostaglandine), die mit unterschiedlichem Wirkansatz allein oder in Kombination den Augeninnendruck senken und teils die Durchblutung des Sehnerven verbessern.

Bei Sekundärglaukomen kann zusätzlich die Therapie der Grunderkrankung erforderlich sein.

Stellen sich medikamentös keine befriedigende Augeninnendrucksenkung und Durchblutung ein, muss zügig ein für den Patienten geeignetes Operationsverfahren (Laser, chirurgisch) gewählt werden.

Zusätzlich kann der Augeninnendruck nach Durchführung einer Operation des grauen Stars sinken, da die verwendete Kunststofflinse eine geringere Dicke als die eigene Linse hat und somit indirekt Platz am Kammerwinkel geschaffen wird.